Unterverband AS: Delegiertenversammlung
Solide Finanzen und starke Präsenz im SEV
Zur 11. Delegiertenversammlung durften Rolf Feier, Präsident der DV sowie Patrick Bellon, Vizepräsident der DV über 50 Personen begrüssen. Nebst der Abnahme der Jahresrechnung und des Jahresberichts wählten die 42 Delegierten eine neue Zentralkassierin. Zudem wurde engagiert über Kongressanträge diskutiert, sodass sich die Delegierten gut vorbereitet auf das Jubiläumsfest und den Kongress freuen konnten.
Die Genehmigung der Jahresrechnung des Zentralkassiers Alois Bucher war das erste Sachgeschäft, über das die Delegierten zu befinden hatten. Die wie immer sauber und mustergültig geführte Jahresrechnung gab zu keinen Beanstandungen, dafür aber zu sehr viel Lob Anlass. Dank einer guten Ausgabendisziplin gelang es dem Zentralkassier, das budgetierte Defizit zu vermeiden und einen soliden Gewinn auszuweisen. Der Unterverband (UV) AS darf sich einer gesunden Finanzlage erfreuen und, noch mehr, einer sinnvollen und nachhaltigen Anlage seines Vermögens. Der AS hat sein Vermögen sehr bewusst angelegt, indem das Geld u.a. auch Eisenbahnerwohnbaugenossenschaften anvertraut wird. Die Jahresrechnung wurde einstimmig genehmigt. Die Delegierten dankten Alois Bucher für die hervorragende Arbeit mit einem grossen Applaus.
Arbeitsreiches Jahr
Als nächstes Traktandum wurde die Genehmigung des Jahresberichts des Zentralpräsidenten (ZP) Peter Käppler behandelt. Der mit vielen Fotos gestaltete und angenehm lesbare Jahresbericht zeigte, wie viel Arbeit im vergangenen Jahr der Zentralvorstand, alle Sektionen und viele aktive AS-Mitglieder geleistet haben. Dank grossem Engagement konnte mit der SBB ein guter GAV ausgehandelt und ein erneuter Angriff der SBB auf die guten und sozialen Arbeitsbedingungen abgewehrt werden. Einziger Wermutstropfen ist neu die Kostenbeteiligung des Personals an einer Krankentaggeldversicherung. Investitionen in einen gesunden Arbeitsplatz mit der Vermeidung von gesundheitsschädigendem Stress und Burnouts wären wohl nachhaltiger gewesen, als dem Personal einen Beitrag an die stets steigenden Krankheitskosten abzuknüpfen. Die DV dankte dem ZP für seine grosse und engagierte Arbeit mit einer einstimmigen Annahme des Jahresberichts.
Viviane Mumenthaler übernimmt das Zepter bei den Finanzen
Alois Bucher, gerade frisch pensioniert, stellt sein Amt als Zentralkassier auf Ende Jahr zur Verfügung, sodass die Nachfolge geregelt werden musste. Das Büro des AS wurde fündig und durfte mit Viviane Mumen-thaler eine fachlich bestens versierte und engagierte Nachfolgerin präsentieren. Die im Vorstand von AS Mitte und bei der AS Jugend aktive Viviane Mumenthaler wurde glanzvoll in dieses sehr verantwortungsvolle Amt gewählt. Alois Bucher wird bemüht sein, eine solide und reibungslose Übergabe der Zentralkasse zu gewährleisten, und wird dem UV AS noch bis kommenden Frühling zur Verfügung stehen. Die Delegierten freuten sich besonders, ein junges AS-Mitglied als Zentralkassierin gewonnen zu haben. Alois Bucher wurde ein grosser Dank ausgesprochen. Dank seiner hervorragenden Kassenführung und Weitsicht hat er sich zuerst für den SBV und in den letzten Jahren für den AS sehr verdient gemacht. Er übergibt seiner Nachfolgerin gesunde und nachhaltig angelegte Finanzen.
Weiter wurde das Engagement des abtretenden DV-Vizepräsidenten und GPK-Ersatzmitglieds Jean-Pierre Isabella verdankt. Die DV wünschte ihm für die Zukunft alles Gute. Nebst neuen Delegierten für die GAV-Konferenz wurden Denise Engel, Marco Huber und Eugenio Tura für den GAV-Ausschuss nominiert sowie Christian Schmidt als Ersatzmitglied für die GPK des AS gewählt. Schliesslich wurde zuhanden des Kongresses Diana Oertig als Nachfolgerin von Rolf Feier für die GPK SEV nominiert. Rolf Brehm stellte sich spontan als neues Ersatzmitglied für die GPK SEV zur Verfügung, womit der AS seinen Anspruch, im SEV eine tragende Rolle zu spielen, klar unterstrich.
Gut vorbereitet an den Kongress
Nach einem kurzen Standbericht der Präsidenten der Sektionen und der Branchenverantwortlichen wurde der Kongress vorbereitet, wobei vorab die beiden Kongressanträge «Aushandlung eines Branchen-GAV Normalspur Fernverkehr» sowie der Kongressantrag des UV AS «SEV-Applikation für iOS- und Android-Geräte» zu Diskussionen Anlass gaben.
Einen Branchen-GAV Normalspur Fernverkehr braucht es nicht! Die Delegierten fanden die Aushandlung eines Branchen-GAV Normalspur Fernverkehr alles andere als sinnvoll, bzw. fanden es als nicht zielführend und intelligent, bspw. einen speziellen GAV für das Lokpersonal auszuhandeln. Alex Niedermann befürchtete eine Aufteilung von Personalkategorien, was dazu führen würde, dass die Personalkategorien gegeneinander ausgespielt werden könnten. SEV-Vizepräsidentin Barbara Spalinger glaubt nicht, dass der SEV einen Branchen-GAV mit der SBB aushandelt, der schlechter ist als der «normale» GAV. Sie glaubt auch nicht, dass die SBB sich von Berufsgruppen trennen will. Barbara Spalinger erachtet einen Branchenvertrag im «Güterverkehr» als viel wichtiger. Für sie hat ein Branchen-GAV Normalspur Fernverkehr überhaupt keine Eile. Andrea Pace konnte nicht verstehen, dass im SEV Branchen-GAV unterstützt werden, wenn der gleiche SEV die Liberalisierung und den Neoliberalismus geisselt. Clemens Cola wies auf die schädliche Konkurrenz «LPV» und «VSLF» hin. Da dieser Kongressantrag AS-intern sehr umstritten war, schlug Peter Käppler vor, dass AS-Vertreter/innen diesen Kongressantrag bestreiten bzw. am Kongress entsprechend intervenieren sollten. Er schlug vor, dass der Antrag gestellt werde, dass der Kongressantrag nur zur Prüfung entgegengenommen werden sollte. Eine klare Mehrheit der Delegierten sprach sich für diese Variante aus.
Bruno Käppler (AS Ost) wurde beauftragt, am Kongress ans Rednerpult zu treten und einen entsprechenden Antrag seitens des UV AS zu stellen.
SEV-Applikation für iOS- und Android-Geräte zuerst sorgfältig prüfen. Dieser von der AS-Jugend gestellte Kongressantrag wurde selbst AS-intern sehr stark in Frage gestellt. Viviane Mumenthaler als Vertreterin der SEV-Jugend befürchtete, dass eine App nicht gebraucht wird, der Aufwand dafür aber sehr gross ist. Joël Jufer, ebenfalls von der AS-Jugend, war der Auffassung, dass eine solche Applikation sehr teuer werden könnte, und schlug vor, dass auch dieser Kongressantrag nur zur Prüfung entgegengenommen werden sollte. Aufgrund seiner beruflichen Erfahrung kenne er kostengünstigere Lösungen. Unterstützung erhielt Joël Jufer von Reto Brehm, welcher der Auffassung war, dass die SEV-Jugend viel besser über eine Website zu packen wäre. Barbara Spalinger erläuterte, dass die Konsultation von Experten ergeben habe, dass eine App sehr teuer wäre, weil Apps immer wieder à jour gehalten werden müssen. Die Delegierten einigten sich, dass auch dieser Kongressantrag nur zur Prüfung entgegengenommen werden sollte.
Im seinem Schlusswort mahnte Zentralpräsident Peter Käppler zu einem disziplinierten Auftritt des UV AS am Kongress und einer entsprechende Präsenz im Saal. Weiter wünschte er allen Delegierten und Gästen ein schönes, unvergessliches Fest zum 100. Geburtstag des SEV.
Werner Amrein
Bilder von der DV
Fotos: Mathias Schmid