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Frühlingsversammlung AS Ost 2023

Wo ist der SEV 2030?

Pünktlich um 17:45 Uhr eröffnete Sektionspräsident Marco Huber die Frühlingsversammlung der Sektion Administration und Service Ost im Bankettsaal vom Hotel Wartmann/Restaurant Grill Argentina in Winterthur.

Ein frühes Traktandum waren die Wahlen. So wurden Rita Blateki neu in den Vorstand, Erich Habegger und Stefan Waldisbühl als GAV-Delegierter und für die Delegiertenversammlung für den Osten Rainer Vogelsanger gewählt. Herzliche Gratulation. Wir wünschen den frisch gewählten viel Erfolg und einen guten Start im Amt.

AS-Präsident Peter Käppler informierte, was aktuell für Themen die Gewerkschaft bewegen. Dies sind insbesondere die Lohnverhandlungen, sowie das neue Lohnsystem der SBB, das mehrheitlich doch zufriedenstellend umgesetzt wird. Natürlich gibt es auch «Anti-Beispiele» aber dies ist die Ausnahme. Ebenfalls rücken bereits wieder die GAV-Forderungen ins Rampenlicht.

Auch ein Thema ist die politische Grosswetterlage in Bern. SVP-Bundesrat Albert Rösti hat im UVEK (Eidgenössisches Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation) Simonetta Sommaruga (SP) abgelöst. Dies könnte sich vielleicht noch auf unseren Alltag auswirken. Auch die Ideen (Flixtrain) von Dr. Peter Füglistaler (Direktor Bundesamt für Verkehr) sind auch nicht Sozial- und Qualitätsfördernd. Wo die komplette Marktöffnung hinführt, sieht man leider sehr gut in anderen Ländern.

Die Finanzvorsteherin Bundesrätin Karin Keller-Suter (FDP) und die Milliarden-Garantie für die zusätzliche Liquiditätshilfe der Schweizerischen Nationalbank an die Credit Suisse für die Umsetzung der Übernahme durch die UBS sind ein Hohn, bei gleichzeitig angedrohten Rentenkürzungen.

Am Tag der Arbeit haben wir in Weinfelden, Winterthur und Zürich wieder die Möglichkeit auf der Strasse einige Signale nach Bundes-Bern zu senden.

Markus Cadosch, Gewerkschaftssekretär, wurde mit einem kleinen Dankeschön und grossem Applaus verabschiedet.

Peter machte auch noch auf die Werbetage am Donnerstag, 27. April sowie am 20. September 2023 aufmerksam.

Referat von Matthias Hartwich, SEV-Präsident

«Wo ist der SEV 2030?»

Nach einer mit verschiedenen Pointen gespickten, sehr persönlichen Vorstellung von Hartwich kommen die Kernaussagen.

«Ich habe Hunger auf die Gewerkschaftsarbeit und ich will gerne «draussen» bei der Gewerkschaftsbasis sein», erklärt Matthias Hartwich den Anwesenden. «Mein Plan ist die Gewerkschaft SEV trotz zu erwartenden Babyboomer-Austrittswelle wachsen zu lassen.».

Die Überalterung könnte tatsächlich in diversen Punkten ein Problem werden. Aber gerade in diesem Wandel sieht unser Präsident auch eine enorme Chance.

«Ich will eine starke, gesunde Gewerkschaft. Aktuell ist uns die Politik nicht wohlgesonnen, wir suchen sicher keinen Streit, aber wir müssen lernen uns zu Wappnen. Es könnte durchaus passieren, dass wir eines Tages unseren Respekt erstreiten müssen.»

In seinem sehr breiten und umfassenden Referat ging es um die Verkehrspolitik (Flixtrain), wie auch die Position vom SEV in der Gesellschaft. Um Ziele zu erreichen, braucht es einen Kurs. Genauer gesagt einen Kompass.

Der SEV soll transparent und offen kommunizieren und auftreten. Es gibt keine «versteckte» Agenda.

Es geht auch um Respekt. Was der Vorstand entscheidet und entschliesst, soll von den Mitgliedern respektiert und unterstütz werden. Es erklärt sich von selbst, dass nicht immer alle einer Meinung sein können. Gerade in der Schweiz ist es auch ein Stück Tradition, einen Kompromiss zu wählen. Respekt heisst auch, sich keinen Maulkorb von Gegenparteien geben zu lassen. Wenn etwas unterschrieben ist, dann gilt das. Respekt nach innen und nach aussen.

Solidarität, lasst uns zusammenstehen. Gegenseitige Hilfe ist unabdingbar. In allen Belangen. Das stärkste Team ist immer nur so stark wie das schwächste Glied in der Kette. Solidarität ist das Zusammengehörigkeitsgefühl und das Eintreten füreinander.

Wir sind SEV, die partizipative Demokratie leben. Du bist SEV, ich bin SEV, wir sind SEV. Zusammen sind wir SEV.

 

Gespannt hören alle TeilnehmerInnen Matthias zu. Es ist faszinierend Ihn referieren zu hören und zu sehen. «Die EU macht Druck, das BAV macht Druck». Wir werden kämpfen. «Gute Qualität hat Ihren Preis. Auch die SVP hat dies gemerkt. Die Landwirte bekommen ansehnliche Subventionen und müssen auch nicht zu EU-Preisen arbeiten.»

Zum Referat-Abschluss von Matthias geht er nochmals auf die Zukunft ein. «Wir suchen keinen Streit, aber wir wappnen uns.»

Matthias ist lieber draussen bei den Leuten als im Büro. Der merkt man, und das ist gut so. Wir brauchen eine starke Führung.

Unter grossem und langanhaltendem Applaus wurde Matthias Hartwich von AS-Ost Präsident Marco Huber mit einem kleinen Präsent verabschiedet. Er konnte leider nicht zum Nachtessen bleiben, da unser vielbeschäftigter Präsident auch noch ein Privatleben geniesst.

Wir hingegen wurden vom Restaurant mit unserem Nachtessen verwöhnt, bevor die Frühlingsversammlung des AS-Ost 2023 langsam ausklang.

Nicht vergessen: am 4. November findet die Herbstversammlung bei der SBB-Historic in Brugg statt.

Andreas Lüdin

Kommunikation AS