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Mitgliederversammlung Sektion AS Ost

Am Donnerstag, 8. September hat die Sektionsversammlung der AS Ost in Wil SG stattgefunden.

Pünktlich um 17:45 Uhr eröffnete Sektionspräsident Marco Huber die Versammlung. Es besuchten 42 Personen den Anlass, wovon 39 stimmberechtigt gewesen sind. Die Traktanden sowie die Abnahme des Budgets wurden zügig abgearbeitet.

Der Zentralpräsident Peter Käppler ergriff nun das Wort.

Die Sparmassnahmen seitens SBB sind nach wie vor ein Thema. Das Personal soll nun die „Corona-Zeche“ bezahlen. Das ist nicht akzeptabel. Gerade in dieser Pandemie-Zeit haben sehr viele Mitarbeiter:Innen einen extra Effort geleistet und ist hervorragend mit der ungewohnten Situation umgegangen. Diese „Berner Politspiele“ sollen in Bern bleiben und sich nicht auf die Mitarbeiter übertragen.  

Ebenfalls ist die Sistierung der geplanten Erhöhung der SBB-Lohnabzüge ein Thema in Peters Rede gewesen. Sistierung heisst nicht Verzicht, sondern lediglich eine Unterbrechung.

Die GAV-Konferenz wurde auch angesprochen. Neu wurden Rita Palteki als GAV-Delegierte und Reto Vogel als Ersatz gewählt. Apropos GAV-Konferenz: Es werden noch GAV-Delegierte gesucht. Interessierte Personen melden sich bitte bei dem Sektionspräsident Marco Huber.

Die Lohnverhandlungsrunden werden bald wieder starten. Zentrales Thema ist die Inflation bzw. die Teuerungsmassnahmen. Das Ziel ist es den gesamten Teuerungsausgleich und eine Lohnerhöhung in den Verhandlungen zu erreichen. Hierfür wurde am 08. September eine Medienmitteilung ausgegeben.  

Die Pensionierung des SEV-Präsidenten Giorgio Tuti wurde auch angesprochen. Nachfolger Matthias Hartwich wird am Kongress zur Wahl vorgeschlagen.

Jubilare  

Bereits seit 25 Jahren sind Severin Gomringer, Daniel Lusti, Stefan Huber und Norbert Bont im SEV. Das 40-jährige Jubiläum durften Rainer Bräm und Markus Gredig feiern. Und zusammengezählt 180 Jahre Mitgliedschaft im SEV teilen sich Georg Hager, Heinz Baumann, Rainer Vogelsanger und Bruno Schmid. Alle sind seit 45 Jahren beim SEV dabei. Herzliche Gratulation allen Jubilaren.

Nun wurde das Wort an Giorgio Tuti übergeben.

Unser Präsident Giorgio Tuti ist auf «Abschiedstournee». Also das letzte Mal in Funktion Präsident an der Versammlung des AS-Osts.

Seit über 25 Jahren ist er im SEV und seit 14 Jahren ist er Präsident. Eigentlich wäre etwas weniger vorgesehen gewesen, dank Corona wurde es nun noch eine Ehrenrunde. Der Appell an die Anwesenden waren die Debatte um die AHV, natürlich mit Fokus auf die Abstimmung. Die Schweizerische Nationalbank soll in die Pflicht genommen werden, um mit Ihren Milliardengewinnen die AHV zu stützen. Ebenfalls wurde die Inflation von Giorgio thematisiert. Wir sind in der Schweiz in der komfortablen Lage, dass es «nur» 3 – 3.5% sein werden. In Grossbritannien sind es 11%. Aber das sind schlagkräftige Argumente für die Lohnverhandlungen.

Im Ausblick hat Giorgio den Fokus 2035 und 2050 erwähnt. Es geht um die Weichenstellung für den ÖV generell und auch die Zukunft von Cargo. Natürlich ist auch das Thema Klima ein Schwerpunkt pro SBB bzw. Öffentlicher Verkehr.

Bis in das Jahr 2035 braucht die SBB rund 16'000 neue Mitarbeiter:innen. Die SBB wird die Attraktivität der Schichtarbeit stark verbessern müssen. Thema Sonntagszulage, bzw. Wochenendentschädigung, die Arbeitszeiten generell und natürlich die Work-Life Balance sind Baustellen, die bearbeitet werden müssen. Hier hat der SEV eine grosse Chance ein Wörtchen mitzureden. Im Oktober 2023 finden wieder Parlamentswahlen statt. Ein gutes politisches Werkzeug, um die Rahmenbedingungen in Bern zu verbessern beziehungsweise ebendiese zu stärken.

Giorgio wurde nach dieser letzten, offiziellen Rede mit stehenden Ovationen gebührend von allen Anwesenden verabschiedet.

Sein wohlverdienter Ruhestand wird er nun langsam angehen. Die Präsidentschaft im SEV wird er am Kongress abgeben. Er fokussiert sich mit seinem riesigen Erfahrungsschatz als Präsident der Sektion Eisenbahn der Europäischen Transportarbeitergewerkschaft ETF.

Anschliessend wurde mit einem hervorragenden Nachtessen der gemütliche Teil in der Focacceria gestartet. Mit einem feinen Dessert wurde der lässige Abend beendet.

Andreas Lüdin