«Mehr Teilzeitstellen für SBB-Personenverkehr» – und was es zu beachten gilt!
Mitte Februar 2015 wurde in den Medien prominent zitiert, beim SBB Personenverkehr würde künftig ein Grossteil der Stellen mit einem Pensum von 80-100% ausgeschrieben. Damit möchte sie die Teilzeitarbeit fördern.
Das tönt auf den ersten Moment sehr gut – und der Förderung von Teilzeitstellen möchte sich der SEV bestimmt nicht verschliessen.
Nur: Die Sache hat auch eine Kehrseite – namentlich bei den Stellen in den Zentralen Diensten. Hier reduziert sich das Aufgabenportefeuille nicht automatisch, wenn Mitarbeitende ihren Beschäftigungsgrad reduzieren oder sich um eine Stelle bewerben, die eben auch mit einem BG von 80% angeboten wird. Es besteht die Gefahr, dass man dann zwar „in Teilzeit arbeiten“ kann, formell über mehr Freizeit verfügt und damit an Lebensqualität gewinnt. Doch die Aufgabenlast bleibt wahrscheinlich die gleiche. Mit dem Resultat: bei 80% Lohn verbleiben 100% Arbeitsvolumen!
Es gilt also bei der Bewerbung auf solche Stellen gut abzuwägen. Die Mitarbeitenden müssen sich über die Situation im Klaren sein und diese Frage mit dem künftigen Vorgesetzten zu klären:
Wer übernimmt im Falle einer 80%-Stelle die restlichen zwanzig Stellenprozent bei Stellen in den Zentralen Diensten (d.h. bei sämtlichen Stellen, welche nicht mittels Touren abgedeckt werden wie z.B. im Verkauf)
- Eine schriftliche Bestätigung ist zu verlangen, wenn die Zusage der Vertretung gegeben wird.
Im Verkauf – bzw. in Diensten, die mit Touren arbeiten:
- Es ist schriftlich zu vereinbaren, wann die zusätzlichen dienstfreien Tage eingeteilt werden,
Zum Beispiel: jede Woche ein zusätzlicher dienstfreier Tag oder Bezug blockweise. - Auf diese Weise kann verhindert werden, dass während der Saison übermässig gearbeitet werden muss und in der schwachen Zeit die angehäuften Tage kompensiert werden müssen.
Wenn diese Bedingungen erfüllt sind, kann die Teilzeitarbeit „eine interessante Option sein“ (Zitat SBB, Intranet vom 16. Februar 2015).
Für Fragen steht dir SEV-AS gerne zur Verfügung:
Peter Käppler, Zentralpräsident,
Ruth Schweizer, Präsid. Branche Personenverkehr,
Roland Schwager, Leiter Branche Zentrale Dienste,